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Artikel von Bill Crowder

Geld oder Liebe

Der irische Autor Oscar Wilde hat einmal gesagt: „Als ich jung war, dachte ich, Geld sei das Wichtigste im Leben. Jetzt bin ich alt und weiß, dass es stimmt.“ Die Bemerkung war ironisch gemeint. Wilde wurde nur sechsundvierzig Jahre, war also nie wirklich „alt“. Aber er hatte begriffen, dass es im Leben nicht ums Geld geht.

Fußball und Hirten

Ein verblüffendes Element des Fußballs ist das Mannschaftslied, das oftmals zu Beginn eines Spiels von den Fans gesungen wird. Diese Lieder reichen von spaßig (Immer wieder glücklich) bis hin zu skurril (Ich blase für immer Seifenblasen), bis hin zu überraschenden Aussagen. „Psalm 23“ beispielsweise ist das Mannschaftslied der West Bromwich Albion. Die Worte des Psalms erscheinen auf der Fassade innerhalb des Stadions des Teams und verkünden jedem, der kommt, um die „West Brom Baggies“ zu sehen, die Fürsorge des guten, großartigen und obersten Hirten.

Deutliche Kommunikation

Als ich in Asien auf Reisen war, starb plötzlich mein iPad (das meine Lesematerialien und viele Arbeitsdokumente enthielt). Dieser Zustand nennt sich auch „der schwarze Bildschirm des Todes“. Ich suchte nach Hilfe und fand einen Computerladen. Nun stand ich vor einem weiteren Problem. Ich spreche kein Chinesisch und der Techniker sprach kein Englisch. Die Lösung? Er installierte ein Softwareprogramm, tippte den Text auf Chinesisch ein und ich konnte ihn in Englisch lesen. Umgekehrt antwortete ich in Englisch und er las in Chinesisch. Die Software ermöglichte es uns, deutlich zu kommunizieren, sogar in verschiedenen Sprachen.

Tränensee

In der Nähe von Boston in Massachusetts erinnert eine Tafel mit dem Titel „Über den Tränensee“ an die Menschen, die Ende der 1840er Jahre vor der großen Hungersnot in Irland über den Atlantik flohen. Mehr als eine Million fiel der Katastrophe zum Opfer, während eine weitere Million oder mehr die Heimat verließ, um über den Ozean zu fahren, den der Dichter John Boyle O’Reilly als „Tränensee“ bezeichnete. Von Hunger und Not getrieben, suchten sie Hoffnung in schwerer Zeit.

Aufgezehrt sein

In seinem Buch The Call (im Deutschen erschienen unter: Von Gott berufen — aber zu was? Wissen, für was es sich zu leben lohnt.) beschreibt Os Guinness einen Augenblick, als Winston Churchill im Urlaub mit Freunden in Südfrankreich beim Kamin saß, um sich an einem kalten Abend aufzuwärmen. Er schaute in das Feuer und der ehemalige Premierminister sah, wie das Kiefernholz „knisterte, zischte und brutzelte, als es verbrannte. Plötzlich sagte seine bekannte Stimme: ‚Ich weiß, warum das Feuerholz brutzelt. Ich weiß, was es heißt, verzehrt zu werden.‘“

Die größte Rettungsaktion

Am 18. Februar 1952 brach die SS Pendleton, ein Tanker, etwa 15 km vor der Küste Massachusetts, durch einen massiven Sturm in zwei Teile. Inmitten des heftigen Sturms und der gewaltigen Wellen, waren mehr als vierzig Seeleute im Innern des sinkenden Hecks des Schiffes gefangen.

Ein sicherer Ort

Meine Brüder und ich wuchsen auf einem bewaldeten Bergabhang auf, der eine ergiebige Landschaft für unsere Vorstellungskraft bot. Ob wir uns an Lianen wie Tarzan hin- und herschwangen oder Baumhäuser bauten wie die Schweizer Familie Robinson, wir spielten die Szenarien aus, die wir in Geschichten lasen oder in Filmen sahen. Bevorzugt bauten wir Forts und taten so, als wären wir vor Angriffen sicher. Jahre später bauten meine Kinder Forts aus Decken, Laken und Kissen — sie bauten ihren eigenen „sicheren Ort“ vor imaginären Feinden. Es scheint fast ein Instinkt zu sein, ein Versteck zu haben, in dem man sich sicher und geschützt fühlt.

Gefährliche Ablenkung

Der Künstler Sigismund Goetze schockierte das viktorianische England mit einem Gemälde mit dem Titel „Von Menschen verachtet und verhöhnt“. Er zeigte darauf den leidenden Jesus umgeben von Figuren seiner eigenen Generation. Sie waren so auf ihre eigenen Interessen konzentriert — Geschäfte, Liebe, Politik — , dass sie keinen Blick für das Leiden des Messias hatten. Gleichgültig wie die Menge damals zu Jesu Füßen am Kreuz, hatten sie keine Ahnung, was — oder wen — sie verpassten.

Mitleidsmüde

In ihrem berühmt gewordenen Tagebuch schildert Anne Frank, wie ihre Familie im zweiten Weltkrieg die Zeit im Versteck erlebte. Später kam Anne ins Konzentrationslager. Augenzeugen berichten, dass „ihre Tränen [für sie] nie versiegten “und sie„ für alle, die sie kannten, zu einer Wohltat“ machten. Professor Kenneth Bailey schloss daraus, dass sie nie unter „Mitleidsmüdigkeit“ litt.

Das große Crescendo

Meine Eltern lehrten mich, alle möglichen Musikarten zu lieben — von Country bis Klassik. Mein Herz schlug kräftig, als ich das Moskauer Konservatorium betrat, um das Moskauer Philharmonische Orchester zu hören. Als der Dirigent die Musiker durch ein meisterhaftes Stück von Tschaikowsky führte, entwickelten sich die Themen, die langsam in ein gewaltiges Crescendo mündeten — ein tiefgreifender und dramatischer musikalischer Höhepunkt. Es war ein magischer Augenblick und das Publikum stand auf, um tosenden Beifall zu klatschen.

Mutige Haltung

Teresa Prekerowa war er ein Teenager, als die Nazis zu Beginn des 2. Weltkrieges in ihre Heimat Polen einmarschierten. Das war der Beginn des Holocausts, als ihre jüdischen Nachbarn plötzlich zu verschwinden begannen — festgenommen von den Nazis. Teresa und andere Polen riskierten ihr Leben, um diese Nachbarn vor dem Warschauer Ghetto und der Säuberung der Nazis zu bewahren. Teresa wurde eine der führenden Historikerinnen zum Thema des Krieges und des Holocausts, aber es war ihr Mut, sich gegen die Welle des Bösen zu stellen, der dazu führte, dass ihr Name als „Gerechter unter den Völkern“ an der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem aufgeführt ist.

Was steckt in einem Namen?

„Gip“ Hardin, ein methodistischer Prediger, nannte seinen Sohn nach dem berühmten Prediger John Wesley, wodurch seine Hoffnungen und Sehnsüchte für seinen Jungen zum Ausdruck kamen. John Wesley Hardin wählte aber tragischerweise einen anderen Weg als sein Namensgenosse. Hardin, der mutmaßlich zweiundvierzig Menschen getötet hat, wurde einer der berüchtigtsten Revolverhelden und Outlaws des amerikanischen Westens im späten 18. Jahrhundert.

Himmelsgarten

Als wir in London waren, organisierte ein Bekannter für meine Frau Marlene und mich einen Besuch im Skygarden. Das ist ein Garten voller Pflanzen, Bäume und Blumen in der obersten Etage eines fünfunddreißig Stockwerke hohen Gebäudes im Londoner Geschäftsdistrikt. Was uns vor allem faszinierte, war jedoch die Aussicht. Aus einer Höhe von etwa 150 Metern blickten wir hinab auf die St. Pauls-Kathedrale, den Tower und vieles mehr. Der Blick auf die Großstadt war atemberaubend—und schenkte eine ganz neue Perspektive.

Wirkungsvolle Zeit

„Die Bewohner des Westens haben Uhren. Afrikaner haben Zeit.“ So zitiert Os Guinness ein afrikanisches Sprichwort in seinem Buch Impossible People (Unmögliche Leute). Das brachte mich dazu, darüber nachzudenken, wie oft ich eine Bitte mit, „Ich habe keine Zeit“ abgeschlagen habe. Ich dachte über die Tyrannei der Eile nach und wie Zeitpläne und Termine mein Leben dominierten.

Uhren und Kalender

Mein Vater starb im Alter von 58 Jahren. Seitdem halte ich am Tag seines Todes inne, um mich an ihn zu erinnern und über seinen Einfluss in meinem Leben nachzudenken. Als ich erkannte, dass ich einen größeren Teil meines Lebens ohne meinen Vater verbrachte als mit ihm, begann ich über die Kürze meines eigenen Lebens nachzudenken.